Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe

Das freistehende Gebäude wurde 1912/13 in dreigeschossiger Bauart mit einem Walmdachstuhl errichtet. Es diente ursprünglich der Sparkasse Gütersloh als Bankgebäude bis in die dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es als Stadtbibliothek genutzt, ab 1984 als Teil des städtischen Gymnasiums. Der Entwurf basiert auf den Ideen der Reformarchitektur. An der Straßenfassade gibt es einen Eingangsportikus mit zwei dorischen Säulen. Die Fassaden des Erd- und ersten Obergeschosses sind eine Kombination aus Sandsteinplatten und geputzten Feldern. Das zweite Obergeschoss befindet sich im Mansarddach. Die Tonnengauben sind mit Kupferblechen abgedeckt. Im Gebäudeinnern war insbesondere das Erdgeschoss mit der Kassenhalle repräsentativ mit Wandbekleidungen aus Holz, Mettlacher Platten mit Ornamentik und einer gestuckten Kassettendecke mit Schablonenbemalung im Jugendstil geprägt. Die Räume in den anderen Geschossen dienten im Wesentlichen der Verwaltung der Sparkasse. 

Viele Bauteile wie die Dachkonstruktion und -deckung, die Fenster und die Fassaden-bekleidung sind authentisch erhalten und können weiter im Bestand verbleiben. Die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe wird das Gebäude zukünftig als Hauptsitz nutzen. Im Erdgeschoss sind Kommunikations- und Konferenzbereiche entstanden. Die Raumgestaltung lehnt sich im Grundsatz an die historische Kassenhalle an. Im ersten und zweiten Obergeschoss, ebenso wie das auszubauende Dachgeschoss befinden sich Büroräume. Es sind insgesamt 31 Arbeitsplätze eingerichtet worden. Das Projekt des Umbaus und der Sanierung des Gebäudes Schulstrasse 22 begann im Herbst 2014 mit einer detaillierten Bestandsaufnahme. Die gesamte Bauzeit erstreckte sich von Mitte Mai 2015 bis Juni 2016. Der Bauablauf war gekennzeichnet von unterschiedlichsten Überraschungen und neuen Herausforderungen. Diese waren vor allem der Substanz geschuldet. Die Kellersohle wurde um ca. 75cm tiefergelegt. Die abschnittsweise Unterfangung wurde durch das Vorfinden von überdimensionalen Findlingen erschwert und in der Sohle des Tresors waren Stahlbänder eingearbeitet. Hier war eine enge Abstimmung mit dem Statiker nötig.

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Fakten

  • Baujahr 1912-13
  • Sanierung 2016
  • LPH 1-9
  • Bauherr Bertelsmann Stiftung
Schulstraße Flure
Schulstraße Eingangsbereich
Dachgeschoss Schulstraße Schulstraße Innenansichten
Schulstraße Eingangbereich_02

Foto / Epkenhans-Hauer