Kindertagesstätte Brockweg

Gütersloh 1996

Die Kindertagesstätte steht im formalen Kontext eines alten, gewachsenen Siedlungsraumes und reagiert gleichzeitig auf die Nachbarschaft eines modernen Altenzentrums. Inhaltliche Priorität genoss die Bereitschaft, sich als Planer ganz klein zu machen, damit Freude an der Architektur und Liebe an der Ausgestaltung auch aus der Perspektive von einem Meter Augenhöhe sichtbar werden. Denn die kleinen Nutzer einer Kita spüren intuitiv, wie das Gebäude ihnen und ihren Phantasien Raum gibt und von technischer wie inhaltlicher Ausprägung das Kinderspiel mitmacht.

Unaufdringlich, gleichzeitig jedoch an vielen Details erfahrbar, entwickelt sich spielerisch das Burg-Motiv. Der Zugang führt auf einer Zugbrücke über den Wassergraben. Der Turm demonstriert Stärke und Wehrhaftigkeit. Diese Visionen erhalten jedoch keine Dominanz, weil frohes Farbenspiel jede Strenge nimmt. Zur Straße bleibt die Fassade schützend geschlossen mit ein paar Sehschlitzen für kindlichen Durchblick. Völlig transparent gestattet die Öffnung des Gebäudes zum Garten und Spielbereich intensives Erleben von sozialem Miteinander, Natur und Umwelt.